Vom Industrial- und auch Steampunkstyle bin ich ja total begeistert, genauso wie von diesen traumhaften Wohnungen, die ursprünglich Lagerhallen oder eben auch Fabriken waren. Gut, unser Wohnzimmer sieht nicht im Entferntesten aus wie eine Fabrikhalle und hat auch alles andere als hohe Decken, aber wer weiß was alles geht. Insgesamt ist unser Wohnzimmer um die 33 qm groß und hat eine durchgängige Schräge.

Trotzdem ging mir die Idee bezüglich Industrial lange nicht aus dem Kopf. Wir bekamen dann einen Ofen und ich habe natürlich brav eine Steintapete dahintergekleistert. Also, toll aussehen war irgendwie auch anders. Irgendwann hatte ich dann einen Geistesblitz. Unser Haus ist ja von 1901 und hat sehr massive doppelte Aussenwände. Ich dachte daran an einigen Stellen im Wohnzimmer die schönen roten Ziegelsteine freizulegen. Also erstmal ganz vorsichtig anfangen und schauen ob es klappt.

Das ging doch besser als ich dachte. Es staubte ganz schön und die Steine musste ich immer wieder mit Wasser abwischen, aber ich finde das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Tja und dann ging die Planung richtig los. Ich dachte mir, wenn ich schon dabei bin, dann mache ich das auch richtig. Ich entschied alle Tapeten zu entfernen und dann die Wände mit Kalkfarbe zu streichen. Bei der Kalkfarbe habe ich mich für „Alpenkalk“ entschieden. Die ist zwar richtig teuer, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass sich das auf jeden Fall gelohnt hat. Die Farbe sieht zum einen richtig toll aus, färbt überhaupt nicht ab und verbessert zum anderen das Raumklima um Längen.

Geplant habe ich dann auch, die Regale im hinteren Teil des Wohnzimmers selbst zu bauen, natürlich im Industrial-Look, dazu aber später mehr. Nun ging es erst mal daran das Mauerwerk freizulegen.

Danach mussten die Tapeten runter und das war wirklich nicht ohne. Ich wusste nicht das so viele Schichten Tapeten übereinander noch halten.

Als das endlich erledigt war, hieß es nur noch die grösseren Löcher spachteln und dann ging es ans Streichen. Ich habe bewusst nicht jede Unebenheit verspachtelt bzw. glatt gemacht, da ich diesen z.T. groben Effekt behalten wollte.

Nun ging es weiter mit dem Regalbau. Ich hatte im Vorfeld genau geplant wie es aussehen sollte und habe dann die Wasserrohre und Fittings im Industrial Pipe-Stil hier bestellt. Das ist wirklich eine tolle Seite mit Anleitungen zum Bau und vielen DIY-Projekten. Die Regalböden (einfaches Leimholz) habe ich mit der Vergrauungslasur von MOCOPINUS gestrichen. Damit sieht Holz aus, als wenn es total verwittert ist.

Soweit so gut, am nächsten Tag folgten vor dem Einräumen und Dekorieren, noch Kleinigkeiten wie Fuß- und Wandleisten anbringen, aufräumen etc. und natürlich noch die passenden Wandlampen zusammenbauen und anbringen. Diese bestehen wie auch das Regal aus Wasserrohr und Fittings.

Fürs Erste fertig!